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Lena Schätte erhält den W.-G.-Sebald-Literaturpreis 2024

Die Autorin Lena Schätte aus Altena ist die diesjährige Gewinnerin des dem Thema „Erinnerung und Gedächtnis“ gewidmeten W.-G.-Sebald-Literaturwettbewerbes.

Pressemitteilung vom 17. Juli 2024

W.-G.-Sebald-Literaturpreis für Lena Schätte

Die Autorin Lena Schätte (Altena) ist die diesjährige Gewinnerin des dem Thema „Erinnerung und Gedächtnis“ gewidmeten W.-G.-Sebald-Literaturwettbewerbes. Mit ihrem Text Schnapstage überzeugte sie die Jurymitglieder Hans Jürgen Balmes (S. Fischer Verlag), Heike Gfrereis (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Sebastian Guggolz (Guggolz Verlag), Helmut Neundlinger (Archiv der Zeitgenossen Krems) und Friederike Reents (Katholische Universität Eichstätt). Die Jury benannte darüber hinaus drei weitere Beiräge als Shortlist: Meine Zeit mit Rosa von Katharina Bendixen (Leipzig), Die Himmelsstriche der Seeschwalben von Bernhard Malkmus (Oxford) und Tagebau betreiben von Florian Veelmann (Wuppertal).

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Sebald Gesellschaft e.V. zusammen mit den Städten Kempten (Allgäu) und Sonthofen vergeben und würdigt die Auseinandersetzung mit Motiven, die im Lebenswerk des im Allgäu geborenen und in England verstorbenen Schriftstellers W. G. Sebald zentral waren.

Autor*innen aus dem In- und Ausland konnten einen unveröffentlichten deutschsprachigen Prosatext (Erzählung oder Auszug aus einem größeren Projekt) einreichen. Es gingen 522 Texte ein, die der Jury anonymisiert vorgelegt wurden. Wie immer bei der Vergabe des W.-G.-Sebald-Literaturpreises fällte die Jury ihre Entscheidung, ohne die Identität der Verfasserin zu kennen.

Ihre Wahl Schnapstage von Lena Schätte begründeten die Jurymitglieder mit den Worten:

»Schnapstage« entwirft so sachlich wie zärtlich auf wenigen Seiten das Beziehungsgeflecht einer Familie im Schatten der Alkoholsucht, die sich in jeder Generation auf unterschiedliche Weise Bahn bricht. In der präzisen Beschreibung der Komplexität von Suchtverhalten und der Reaktionen darauf verschränken sich gesellschaftliche und emotionale Dimensionen, eindeutige Täter- und Opferzuschreibungen lösen sich auf. Die Wucht des sich behutsam entfaltenden Texts trifft unmittelbar.

Der Text wird als Teil des Romans Das Schwarz an den Händen meines Vaters im Frühjahr 2025 erscheinen. – Die Preisverleihung findet im Sommer 2025 in Sonthofen statt.